Keine bezahlte Werbung

Ok, man könnte das Gefühl haben, dass das jetzt bezahlte Werbung sei (leider nicht), aber wir haben SO VIEL Sikaflex gebraucht, dass uns 1) die Arme abgefallen sind und 2) die Bretter auch ohne zusätzliche Schrauben gehalten hätten. Aber was will man tun, wenn man noch nie ein Boot gebaut hat und sicher sein möchte? Tatsächlich gab es auch später noch die ein oder andere Stelle, an der wir ein wenig nachsikan mussten – aber Nico sagt immer, dass es ja auch gar kein richtiges Boot wäre, wenn nicht zumindest ein wenig Wasser eindringen würde.

Irgendwann in dieser Zeit haben wir auch gemerkt, wie wir das Holz am besten sägen können : Die Lösung brachten kleine Holzschienen, mit denen wir vermeiden konnten, auf dem recht langen Sägeweg zu sehr vom Weg abzukommen. Nicht so richtig gerechnet hatten wir mit dem Gewicht, dass wir heute noch nicht so recht gemessen haben, aber tatsächlich sind die einzelnen Module weit über 25 Kilogramm schwer !

Erster Rückschlag und weiterer Fortschritt

Ok, stellt euch vor, ihr habt das Grundgerüst für ein Boot im Keller stehen. Um ein richtiges Boot zu haben, fehlt jetzt vor allem äußere Hülle. Nach einigem Überlegen entschieden Nicolas und ich uns für Okoumé-Holz : Entscheidend waren Preis, Verfügbarkeit, Gewicht und Wasserabweisung. Schnell wurde geschaut, wie wir die von uns gebrauchten Maße am besten auf den 2,50m x 1,22m Platten unterbringen könnten, schon ging es in den Baumarkt. Weil wir beide geizig sind und sowieso lieber selbst sägen, ließen wir nur drei Schnitte vor Ort machen und wollten den Rest in Ruhe zu Hause sägen. Vor dem Auto dann der erste von einigen Rückschlägen (das gehört zu jedem guten Projekt!), etwas, das auch zeigt, dass wir nicht sehr professionell unterwegs sind: Das Holz > das Auto. Tja… zum Glück gibt es immer hilfsbereite Menschen, die mit größeren Autos zur Stelle sind, wenn man sie nett darum bittet.

Los geht’s !

Im April 2021 geht es richtig los : Nicolas Keller wird ein wenig eingerichtet mit einer Ablage/Werkbank, die auch über’s Eck geht, und wir holen das erste Holz für das Boot, nur ein paar Stangen, um quasi „das Skelett“ zu bauen.

Relativ fix waren die ersten Kästen fertig und das Boot wurde mit jedem kleinen Arbeitsschritt etwas „wirklicher“. So richtig klar wurde es uns am 8. April, als dieses Video ensteht :

Lass mal n Boot bauen!

So, kommen wir wieder zum Nachttisch. Nicolas und ich bauen also den Nachttisch und reden ein wenig über meine anderen Holzprojekte. Nicolas ist mechanischer unterwegs und macht gern Fahrräder wieder fertig, ein wenig technisch versiert sind wir also beide. Während wir die Nachttische bauen, kommt also die Idee : Wenn man einen Nachttisch bauen kann, oder einen Schreibtisch, oder eine Kletterhütte für Kinder, dann doch sicher auch ein Boot ! Wir wissen nicht mehr, wer die Idee letzten Endes lachend aussprach, wie man einen Witz ausspricht, aber es brachte uns beide zum Überlegen… und nur wenige Tage später fingen wir an, konkrete Pläne zu schmieden !

Man könnte meinen, es sei schon schwer genug, ein Boot zu bauen, aber unser erstes großes Problem war es, keinen Platz zu haben : Wir wohnen beide in Straßburg und haben keinen Werkschuppen oder eine freie Garage oder so. In meinem Keller konnte man nicht einmal aufrecht stehen, womit nur Nicolas Keller übrig blieb. Unser Boot sollte aber schon ein paar Meter lang werden und sicher auch einen Meter breit, und selbst wenn wir den Keller komplett ausnutzen würden, wie käme das Boot dann dort heraus? Unsere Antwort auf dieses Problem: Ein modulares Boot ! Ein Boot aus mehreren Teilen könnte man leichter aufbewahren und transportieren, aber selbst das Arbeiten daran sollte besser klappen als mit einem einzigen, sehr unhandlichen Monstrum.